Aktion „Mähfreier Mai“
Viele Gartenbesitzer lassen im Mai ihren Rasenmäher stehen. Sie profitieren davon, weil sie langfristig weniger Arbeit mit dem Grün haben. Stattdessen soll sich im „Mähfreien Mai“ das gepflegte Grün für eine größere Artenvielfalt zumindest partiell in einen Wildblütenrasen verwandeln. Vor allem aber hilft die Auszeit Insekten.
Das sollte man wissen:
Lässt man die Gräser eine Zeit lang wachsen, können sich auch Wildkräuter und Blumen wie Gänseblümchen auf der Fläche bilden. Sie sind für viele Insekten Nahrung und Nistplatz. Ihren Ursprung hat die Aktion in Großbritannien. Ausgerechnet – das Land ist bekannt für seine feine Rasenkultur und die akkurat geschnittenen grünen Flächen. Aber dort lassen Hobbygärtner schon seit Längerem die Rasenmäher im Mai stehen.
Die Aktion kam 2021 offiziell nach Deutschland. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz, die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) und die Initiative „Tausende Gärten – Tausende Arten“ rufen zum „Mähfreien Mai“ auf.
Laut DGG macht der Rasen in den meisten Gärten mindestens die Hälfte der Fläche aus. Ein perfekt gepflegter Rasen ohne Kräuter bietet Insekten jedoch kaum Futter und Nistmöglichkeiten. Ein Rasen ohne Kräuter ist demnach für Insekten vergleichbar mit einem Beton- oder Schottergarten.
Jeder kann jedoch im eigenen Garten dazu beitragen, den starken Rückgang von Wildpflanzen aufzuhalten und die Vielfalt von Blüten und Insekten wieder zu erhöhen.
Tipp: Um den grünen Rasen in einen Wildblütenrasen zu verwandeln, kann eine andere Mähweise einen wertvollen Beitrag leisten. „Durch gemähte Wege oder Ränder sieht der Garten immer noch gepflegt aus“, so der Tipp von DGG-Geschäftsführerin Bettina de la Chevallerie.
Wer den ganzen Sommer über einen Wildblütenrasen genießen möchte, sollte Ende Juni einmal mähen und einzelne Blumen-Rasen-Inseln stehen lassen, damit die Insekten weiter Unterschlupf finden. Der Rasen blühe im Spätsommer dann noch einmal. Quelle: ntv